Phillip Burmester

Mobile Mehrwerte für Eventbesucher-stadionbezogene mobile Services

Jeder Club in der Fußball Bundesliga hat heutzutage eine App. In Deutschland fehlt es zurzeit noch an speziellen mobilen Diensten um dem Fan im eignen Stadion einen Mehrwert zu bieten. Wie könnten neue Erlösquellen aussehen? Was sind Hürden auf diesem Weg?
Als Fußballfan im Stadion sitzen, das Spiel genießen und per Klick auf dem eignen Smartphone via App eine Coke, Bier oder Currywurst bestellen. Als Fan eine schöne Vorstellung. Man müsste nicht mehr lange anstehen, einen direkten Service mit einem klick und keine verpasste Spielminute. Eine Wunschvorstellung?
Nein, in den USA gibt es bereits spezielle stadionbezogene mobile Services. In der Major League Baseball (MLB) können sich Zuschauer während des Spiels Ihrer Mannschaft mit Ihrem mobile Devise strittige / spielendscheidene Szenen anschauen, teilen, Voten und in der Community diskutieren. Über Foursquare wird eingecheckt, damit man sieht, wer von seinen Freunden noch dort ist. Ebenfalls ist es in den USA möglich auf aktuelle Spielsituation, wie z.B. Wer schlägt den nächsten Home run, zu wetten. Alles kein Problem.
Idee gibt es viele, die Potenziale sind große um Mehrerlöse zu erwirtschaften. Eine Auswahl zu finden, welche Ideen wirklich praxistauglich sind, ist schwer. Beispielweise überlegt die Marketingabteilung von Borussia Dortmund bastelt am Reißbrett über viele Möglichkeiten, wie z.B. ein “Call a Beer” Szenario. Von einer wirklichen Umsetzung im Signal Iduna Park sind die Verantwortlichen jedoch nicht wirklich überzeugt. Größtes Problem ist, dass man Stehplätze nicht bedienen kann. So wäre die gesamte 25.000 Zuschauer fassende Südtribüne außen vor.

Technische Hürden

Mit die Größe Hürde bei der Umsetzung ist die Technik. Beispielsweise beim Champions League Finale in München beim Public Viewing waren ca. 65.000 Zuschauer im Olympiastadion. Kein einziger hatte mit seinem Handy empfang. Die Funkzelle ist komplett zusammengebrochen. Um dieses technische Problem zu beheben könnte die Long Term Evolution (LTE) helfen. Es ist ein Mobilfunkstandard der vierten Generation (4G-Standard), der mit bis zu 300 Megabit pro Sekunde deutlich höhere Downloadraten erreichen kann, als die herkömmlichen mobilen Standards. In Deutschland wird 4G mit Geschwindigkeiten von 50-100MBit pro Sekunde angeboten. Hierbei kommt es ganz drauf an, wo man sich befinde. Den das LTE-Netz in hierzulande befindet sich gerade erst im Ausbau. Hinzu kommt, dass laut Ulrik Ruhnau, Managing Director bei Lagardère Unlimited Stadium Solutions,  die Kosten für ein Umbau im Stadion bei 200.000-300.000 liegen würden.

Juristische Hürden

Neben der technischen Problemquelle ist die zweite Hürde juristischer Natur. So können zum Beispiel spezielle Services nicht genutzt werden. Hierzu gehört das anschauen von Spielsituationen auf dem Smartphone. Die Bewegbildrechte liegen bei der Deutschen Fußball Liga (DFL). Auch das Live- Wetten auf bestimmte Situationen im Spiel, wie es in England, Gang und gebe ist, wird in Deutschland per Gesetzt untersagt.
Werder Bremen als Vorreiter in der Bundesliga
Seit Herbst gibt es in Bremen die erste Vereins-App, die mit Hilfe der BTD-Gruppe entwickelt würde und für alle Gängigen Plattformen erschienen ist. Es ist eine Hybridlösung. Die App ist ausschließlich für den Besuch im Stadion konzipiert. Sie biete dem Fan während des Besuch die Möglichkeit folgende Angebote zu nutzen: Werder TV , den Live-Ticker und den Fanshop Online zu besuchen. Ebenfalls ist es möglich die zur Saison eingeführte Saisonkarte & Prepaid-Karte für das Smartphone aufzuladen.
Letztlich muss klar abgewogen werden, sich ein Investment von 200.000-300.000 € lohnt, damit die Fans im eignen Stadion mit Ihrem Smartphone zusätzliche Services nutzen können. In Bremen versuchen die Verantwortlichen die ersten Schritte auf wackligen Beinen. Klar ist, dass kurzfristig keine signifikanten Mehrerlöse zu erwirtschaften sind. Selbst der Branchenprimus, Der FC Bayern mit seinem Hauptsponsor Telekom, hegt in diese Richtung noch keine Pläne.


Auf der Social Media Week 2013

Auf der Social Media Week 2013 vom 18-22.2.2013 in Hamburg (@smwhamburg) wird ein Case zu dem Thema stadionbezogene Mobile Services geben von @JancRode. Man darf gespannt sein, was für neue Erkenntnisse es zum Thema geben wird.

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